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Einfach handhabbare Gigabit-Inhaus-Verkabelung per Glasfaser

Bild 1: Birnstiel EDV & Kommuniktion installiert Gigibit-Inhaus-Netze inzwischen auch auf Basis von zweiadrigen POF-Kabeln (Polymer Optische Faser). Das robuste zweiadrige POF-Kabel hat eine Faserdicke von 1 mm.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Gigabit-Inhaus-Verkabelung: Robuste optische Kabel

Die Realisierung eines Gigabit-fähigen Inhaus-Computernetzwerks auf Basis entsprechender achtadriger Netzwerkkabel und Daten-Wandsteckdosen ist sehr aufwendig und zeitintensiv. Birnstiel EDV & Kommunikation empfiehlt und nutzt hierzu inzwischen immer häufiger Komponenten für einen inzwischen international sehr gängigen Standard auf Basis von sehr robust ausgeführten Kabeln mit Kunststoff-Lichtwellenleitern.

Insbesondere die Verdrahtung von Gigabit-fähigen Netzwerk-Dosen mit den LAN-üblichen RJ45-Buchsen erfordert laut Harry Birnstiel „viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl, weil die acht paarweise verdrillten Adern eines CAT7-Netzwerkkabels für einen störungsfreien Betrieb mit Datenraten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde exakt in der richtigen Länge abgeschnitten werden müssen und auf engstem Raum innerhalb der Datensteckdose mit Hilfe eines Spezialwerkzeugs verdrahtet werden müssen.“ Der Inhaber des gleichnamigen IT-Systemhauses Birnstiel EDV & Kommunilkation gesteht zudem ein: „Wenn sich in der Wanddose zwei oder drei dieser RJ45-Buchsen für die Anschluss von zwei oder drei CAT7-Netzwerkkabeln befinden, werden die Anschlussarbeiten zu einer echten Herausforderung mit großem Fehlerpotential.“ Beim verlegen solcher Gigabit-Netzwerkkabel kann es zudem laut Birnstiel zu Problemen kommen, wenn das relativ starre CAT7-Kabel mal versehentlich irgendwo zu stark geknickt wird.

Bild 2: Birnstiel EDV & Kommunikation installiert Gigibit-Inhaus-Netze inzwischen auch auf Basis von zweiadrigen POF-Kabeln (Polymer Optische Faser). POF-Wand-Installationsdose mit zwei Gigabit-LAN-Ports.
(Foto: Peter Pernsteiner)

Polymer Optische Fasern als zuverlässige Alternative

Seit Mitte 2019 setzt Harry Birnstiel deshalb verstärkt auf Komponenten für den internationalen Standard „Gigabit Ethernet over POF“ (IEEE 802.3bv). Dieser basiert auf sehr robusten und einfach verlegbaren zweiadrigen Kunststoff-Glasfaserkabeln (Polymer Optische Faser) mit einem Ader-Außendurchmesser von 2,2 Millimetern und einer Faserdicke von 1 Millimeter (Bild 1). An entsprechenden Übergängen zu einem Router, Netzwerk-Switch, Datenserver, Computer oder sonstigen LAN-Komponenten benötigt man nur noch einen „Media-Konverter“, der das klassische Gigibit-LAN-Datensignal in ein Lichtsignal umwandelt und umgekehrt.

Für die Wandinstallation bietet Birnstiel EDV & Kommunikation einen Unterputz-Media-Konverter (Bild 2). Dieser ist so kompakt gebaut, dass er samt zwei RJ45-LAN-Buchsen problemlos in eine konventionelle Wand-Installationsdose passt – in dieser Dose benötigt er lediglich eine Einbautiefe von 37 Millimetern. Zur optischen Datenverbindung haben die Media-Konverter zwei nebeneinander sitzende Buchsen für das Lichtleiter-Ausgangssignal und das Lichtleiter-Eingangssignal. Sie verfügen über einen raffinierten Verschlussmechanismus, der die Lichtleiterkabel gleichzeitig exakt ausrichtet und gegen versehentliches Herausziehen fixiert (Bild 3).

Bild 3: Birnstiel EDV & Kommunikation installiert Gigibit-Inhaus-Netze inzwischen auch auf Basis von zweiadrigen POF-Kabeln (Polymer Optische Faser). Einfacher Anschluss der POF-Kabel: Kabel mit Spezialschneidegerät kürzen und am Ende die zwei miteinander verbundenen Adern ein paar Zentimeter voneinander trennen, Buchsen-Verriegelung etwas herausziehen (entreigeln), Adern bis zum Anschlag in die LWL-Buchsen einschieben, Buchsenriegel bis zum Anschlag einschieben, fertig.
(Foto: Peter Pernsteiner)

1 Gigabit/s bis 100 Meter

Das zweiadrige POF-Lichtleiterkabel misst lediglich ca. 2,2 mal 4,5 Millimeter und erinnert an ein dünnes Lautsprecherkabel. In beiden Adern befindet sich unter dem schützenden Kunststoffmantel jeweils ein robuster Kunststoff-Lichtwellenleiter mit einem Millimeter Durchmesser. Diese polymere optische Faser (POF) kommt unter anderem auch in der Automobilbranche zum Einsatz. Sie eignet sich zur Datenübertragung von bis zu einem Gigabit/s über eine Entfernung von 100 Metern und ist bei weitem nicht so Knickempfindlich, wie die gängigen Glasfaser-Patchkabel – auch der zulässige Biegeradius des POF-Kabel ist mit nur 20 Millimetern angenehm klein. Damit lassen sich POF-Kabel nicht nur in Leerrohren oder Kabelkanälen verlegen, sondern beispielsweise auch hinter/unter einer Fußleiste. Schließlich ist noch sehr erfreulich, dass das zweiadrige POF-Kabel sogar preiswerter ist, als ein CAT7-Installationskabel.

Für den Betrieb des Media-Konverters ist abschließend nur noch ein Anschluss ans Stromnetz erforderlich – bei Wandinstallationsdosen sollte diese Arbeit von einem Fachmann für Elektroinstallationen durchgeführt werden. Birnstiel EDV & Kommunikation ist übrigens seit Optober 2018 berechtigt, Stromnetz-Installationsarbeiten fachgerecht durchzuführen. Soll beispielsweise auch ein POF-Anschluss in einem Sicherungs- oder Zählerkasten realisiert werden, bietet sich hierfür der Einsatz eines Media-Konverters zur „Hutschienen-Montage“ an, der ebenso einfach handhabbar und montierbar ist, wie der bereits beschriebene Unterputz-Media-Konverter (Bild 4). Dieser Konverter hat allerdings im Gegensatz zum Unterputz-Konverter nur einen RJ45-Netzwerkanschluss.

(Text von Peter Pernsteiner)

Bild 5: Birnstiel EDV & Kommunikation installiert Gigibit-Inhaus-Netze inzwischen auch auf Basis von zweiadrigen POF-Kabeln (Polymer Optische Faser). Wand-Installationsdose (links) und Hutschienen-Montageeinheit für das POF-System.
(Foto: Peter Pernsteiner)
Bild 4: Birnstiel EDV & Kommunikation installiert Gigibit-Inhaus-Netze inzwischen auch auf Basis von zweiadrigen POF-Kabeln (Polymer Optische Faser). Mit so einer POF-Hutschienen-Einheit realisiert man einen Gigabit-LAN-Anschluss in einem Zählerschrank oder Sicherungskasten.
(Foto: Peter Pernsteiner)
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