AVM hat sein Smarthome-Sortiment für die Fritz!Box-Router jetzt um einen 4-Fach-Funktaster ergänzt. In diesem Beitrag werden dessen Einsatzmöglichkeiten zur Heimautomatisierung gezeigt und auch die Unterschiede zum schon länger lieferbaren Einfach-Funktaster erklärt.
Seit einigen Jahren können die meisten Fritzbox-Router von AVM auch für Smarthome-Anwendungen genutzt werden. Den Anfang machten die Funksteckdose Fritz-DECT 200 und der Heizkörper-Thermostatregler Fritz-DECT 300 (die offizielle Schreibweise lautet FRITZ!DECT und FRITZ!Box, ist aber nicht so schön lesbar). Zunächst konnte man diese Komponenten aber nur per Browser-Bedienoberfläche der Fritzbox programmieren und per App sowie Fritz!DECT-Schnurlostelefonen schalten. Dann wurde die Familie der Fritz-Smarthome-Komponenten um die Outdoor-Funksteckdose Fritz-DECT 210, den modereren Heizungsthermostaten Fritz-DECT 301 mit stromsparendem E-Paper-Display und den Funk-Taster Fritz-DECT 400 ergänzt.
Alle Komponenten arbeiten auf Basis des Funkstandards DECT ULE (Digital Enhanced Cordless Telecommunicatons – Ultra Low Energy) und können innerhalb von Gebäuden in einer typischen Entfernung von bis zu 40 Metern rund um einen Fritzbox-Router betrieben werden – bei Sichtverbindung im Freien ist eine deutlich höhere Reichweite möglich.
Die beiden Funksteckdosen Fritz-DECT 200 bzw. 210 (UVP 47,77 € bzw. 57,51 Euro inkl. 16 % MwSt.) lassen sich nicht nur aus der Ferne, oder programmgesteuert oder direkt an der Steckdose schalten, sondern können auch den aktuellen Stromverbrauch des daran angeschlossenen Verbrauchers und die aktuelle Umgebungstemperatur an der Steckdose messen und beispielsweise an ein DECT-Telefon oder an die kostenlose Smartphone-App melden. Der Heizkörperregler Fritz-DECT 301 (UVP 57,51 €) kann ebenfalls die aktuelle Temperatur erfassen und weitermelden. Er verfügt im Gegensatz zum Vorgängermodell über ein weißes E-Paper-Display (E-Ink), das kontinuierlich sichtbar ist, weil es wie die eBook-Reader mit dieser Technologie immer nur dann ganz kurz Strom braucht, wenn sich am Displayinhalt etwas ändert. Die Heizkörperregler und auch die Funksteckdosen lassen sich mit einer sehr individuell konfigurierbaren Zeitsteuerung in 15-Minuten-Schritten programmieren.
Individuell konfiguierbare Funktaster
Wer diese Smarthome-Komponenten nicht nur per App oder DECT-Telefon steuern will hat hierfür jetzt zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es bereits seit längerer Zeit den mit Batterie 53 Gramm leichten Funktaster Fritz-DECT 400 (UVP 34,02 €) mit einer programmierbaren Taste. Er ist 55 mm breit und hoch und hat inklusive Wand-Montageplatte eine Dicke von 29,5 mm. Dieser Taster kann natürlich bequem auf einen Tisch oder in ein Regal gelegt werden oder mit Hilfe der Kunststoff-Montageplatte und einem mitgelieferten Selbstklebepad an eine Wand bzw. an einen Schrank geklebt werden. Der Taster in der Mitte kann mit zwei verschiedenen Funktionen programmiert werden – die eine wird bei einem kurzen Tastendruck aktiviert und die andere bei einem langen Tastendruck. Damit kann man beispielsweise festlegen, dass mit einem kurzen Tastendruck eine Funksteckdose eingeschaltet oder umgeschaltet werden soll und mit einem langen Tastendruck etwa alle in der Wohnung befindlichen Heizkörperregler Dritzt-DECT 301 auf eine Absenktemperatur umgeschaltet werden. Dieser Funktaster arbeitet mit einer kompakten 3-Volt-Lithium-Batterie (CR123A).
Seit Anfang August gibt es von AVM auch den neuen 4fach-Funktaster Fritz-DECT 440 (UVP 59 Euro). Dieser 69 x 69 mm große Taster ist zwar deutlich teurer als die kleine Variante, bietet aber auch sehr viel mehr Komfort. Er verfügt über vier individuell programmierbare Tasten und hat zudem einen integrierten Temperatursensor sowie ein ca. 25 mm großes E-Paper-Display in einem ca. 28 mm großen Displayfenster. Das Display zeigt stromsparend kontinuierlich die aktuell gemessene Raumtemperatur und die DECT-Signalstärke der Firtzbox an. Die Temperatur wird auch in der Fritzbox protokolliert und kann per App oder Fritz-DECT-Telefon aus der Ferne angezeigt werden. Nachdem dieser 4fach-Taster mit zwei Standard-AAA-Batterien arbeitet (Gewicht inkl. Batterien 74 Gramm), konnte er deutlich flacher gebaut werden, als Fritz-DECT 400. Samt Montageplatte ist er nur ca. 18,5 mm dick. Die Montageplatte aus Metall kann wahlweise an einer Wand angeschraubt werden oder mit Hilfe eines mitgelieferten Klebepads beispielsweise an einem Schrank fixiert werden. Der Funktaster Fritz-DECT 440 rastet dank seiner Magnetrückseite schnell und einfach in dieser Montageplatte ein und kann auch nicht verrutschen. Nachdem die Magnetrückseite gummiert beschichtet ist, kann man den Funktaster aber auch beispielsweise an einer Türe eines Gefrierschranks befestigen – ohne Angst vor Kratzern haben zu müssen.
Die vier Tasten lassen sich ebenfalls sehr individuell programmieren – allerdings nicht wie bei DECT 400 mit einer Doppelbelegung (für Tastendruck kurz bzw. lang). Dennoch ermöglichen natürlich vier Tasten viel mehr Bedienkomfort. So kann man beispielsweise individuell programmieren, dass eine Taste das Licht umschaltet, die darunter befindliche Tasten das Licht nur für eine Dauer einschaltet und die beiden anderen Taster eine vorher programmierte Anwesenheitssimulation fürs ganze Haus ein- bzw. ausschalten.
Als interessante Ergänzung zum Fritz-Smarthome-System hat AVM kürzlich auch noch eine ebenfalls per DECT aktivierbare LED-Lampe mit E27-Schraubfassung auf den Markt gebracht (Fritz-DECT 500, UVP 39 Euro). Diese bunt programmierbare LED-Lampe mit einem maximalen Lichtstrom von 806 Lumen ist allerdings erst mit wenigen aktuellen Fritzboxen kompatibel – sie erfordert mindestens Fritz-OS 7.20.
DECT-Reichweite schnell und einfach vergrößern
Sollte mal in einem Haus oder raus zum Garten die Funkreichweite von DECT-Telefonen und/oder DECT-Smarthome-Komponeten Probleme bereiten, weil beispielsweise die Fritzbox am anderen Ende des Hauses montiert ist, lässt sich dies ganz einfach durch den Fritz-DECT-Repeater 100 lösen (UVP 77,01 Euro). Dieser kleine Steckdosenadapter mit durchgeschleifter 230-Volt-Steckdose unterstützt alle Fritzboxen mit DECT ab dem Betriebssystem Fritz-OS 5.50 und auch zahlreiche DECT-Basisstationen anderer Hersteller, die auf GAP und die Repeaterfunktion ausgelegt sind.
Fazit:
Für Smarthome-Anwendungen im Haushalt sind Fritzbox-Router in Kombination mit den beiden Funktastern Fritz-DECT 400 und 440 durchaus eine interessante Alternative zu anderen Heimautomatisierungslösungen. Die beiden Funktaster sind einfach handhabbar und sehr flexibel programmierbar. Welcher von beiden im jeweiligen Einsatzgebiet sinnvoller ist, muss allerdings individuell vom Anwender entschieden werden.
Zusatzhinweise:
Das Fritz-DECT-Konzept hat technisch bedingt ein paar Limitierungen: Derzeit können laut AVM an einem Fritz-DECT-Router gleichzeitig maximal 6 DECT-Telefone bzw. DECT-Türsprechanlagen, 6 DECT-Repeater, 10 DECT-Funksteckdosen, 12 DECT-Heizkörperregler, 10 DECT-Funktaster und 10 DECT-LED-Lampen sowie 10 Smart-Home-Sensoren anderer Hersteller (z.B. Magenta SmartHOme Wandtaster, Bewegungsmelder, Fensterkontakte) angemeldet und betrieben werden. Aktuell konnte diese Angabe von AVM aber noch nicht überprüft werden.
Wer sehen will, wie Fritz-DECT 400 und 440 in der Praxis arbeiten und programmiert werden können – Peter Pernsteiner hat für seinen YouTube-Kanal ein ausführliches Unboxing-Video über den DECT 440 gedreht und unter folgendem Link veröffentlicht: https://youtu.be/bEZ_gyMsfi4